Not lehrt beten. Und ...

Not lehrt beten, sagt der Volksmund. Und beten, wenn es ernstlich ist, lehrt teilen. „Was ihr einem dieser Menschen in Not geholfen habt, das habt ihr mir getan“, sagt Jesus Christus. Not lehrt beten. 

Und teilen. Und helfen. Und zusammenhalten.

 

Der Flutwelle aus Wasser und Schlamm, die vor zwei Wochen durch Gera geschwemmt ist, folgte eine zweite Welle aus spontaner Anteilnahme und Hilfsbereitschaft. Was hier von den vielen hundert Helfern an Tatkraft entwickelt wurde, hat mich überwältigt. Kleine Gesten: mal nach den Kindern der Nachbarn zu sehen; oder große Taten: den Keller trocken pumpen und leer räumen. Minütlich tickerten Infos über die Smartphones und das Internet durch rasch eingerichtete Foren bei Facebook und WhatsApp: Angebote: Waschmaschine abzugeben, Anfragen: Notstromaggregat benötigt. Ehrenamtliche wurden koordiniert: Wer hilft in Debschwitz Anträge auf Soforthilfe zu verteilen? Wer bringt Futterspenden ins Tierheim? Wer kommt in Milbitz vorbei, Schippe in der Hand? Es wurde geholfen. Gemeinsam, schnell und unbürokratisch. Hand in Hand, nicht nach Parteien oder Lebensjahren oder Herkünften getrennt. 

Die Flut hat gezeigt: es geht. In der Not halten Menschen zusammen. 

 

In jeder Not? Gera steht das Wasser nicht nur wegen des Hochwassers bis zum Halse. Während der Flut war es offensichtlich, davor und danach ist die Lage unserer Schulen und Straßen, aber nicht weniger akut. Aus dieser Krise kommen wir nur gemeinsam. Nicht durch Schuldzuweisungen, sondern durch Vertrauen und Verantwortung. Politik ist gefragt. Wir sind gefragt. Jeder einzelne Bürger. Wo kann ich helfen? Wo kann ich mich einbringen. Und wenn jeder, der meckert stattdessen ein Gebet spricht, wird sich einiges verändern. Die Not jedenfalls ist groß genug um beten – und teilen - zu lernen. 

 
← zurück

MIT GOTT 

Christ & Gemeinde

MIT MENSCHEN 

Familie & Freunde

MIT TATEN 

Politik & Engagement

MIT WORTEN 

Texte & Talk